The North American Championship

Vielen wird Pat Patterson als der Mann bekannt sein, der trotz seines hohen Alters den Hardcore Title zu Hochzeiten dieses Gürtels in Damenkleidern gegen einen ähnlich alten Mann namens Gerald Brisco auskämpfte. Damals erwähnte der Kommentator bei fast jedem Erscheinen von Patterson, welch große Legende er denn sei und bei fast jeder Nennung viel auch das Karrierehighlight von Pat – er wurde vorgestellt als der Mann, der die Ehre hatte, einen der prestigeträchtigsten Titel der Company als allererster inne gehabt zu haben. Pat Patterson – der erste Intercontinental Champion aller Zeiten.

Faktisch ist an dieser Aussage auch gar nichts auszusetzten, denn unter dieser Bezeichnung, unter dem Namen „Intercontinental Champion“ war Patterson tatsächlich die Nummer 1. Eben so faktisch steht dem aber auch die Tatsache gegenüber, dass es eigentlich Ted DiBiase war, der sich Inhaber des „North American Titles“ nennen durfte. Da es aber einen Gürtel gleichen Namens in einer anderen Liga gab, entschied der damalige Chef der WWWF, Vince McMahon sen., dass das ja blöd sei. Um seinen Gürtel nicht als doofen Abklatsch des Originals aussehen zu lassen, machte man Pat Patterson zum Champion, ernennte ihn zum Sieger eines fiktiven Turniers und nannte den Gürtel in einem Atemzug flux in „WWF Intercontinental Title“ um. Damit schuf man etwas Eigenes, erhob Patterson in den Status der Unsterblichkeit und nahm Ted DiBiase einen großen Spot auf der Liste seines ohnehin großartigen Lebenslaufes. Nunja, DiBiase wurde zum Million Dollar Man und zählt heute zu den verdientesten Männern des Sports – Pat Patterson, ohne seine Leistungen schmälern zu wollen, konnte die Tatsache erster Intercontinental Champion der Geschichte zu sein in seiner Karriere durch keine größere Errungenschaft übertrumpfen.

Wir schrieben das Jahr 1979, es war September und die Halle in der sich der großartige „Turniersieg“ Pattersons ereignete stand in Rio de Janeiro – klar, es ging ja auch über den „interkontinentalen“ Gürtel der Liga. Nichts desto trotz, auch neben der ganzen Biegerei und Schummelei schuf man zu dieser Zeit einen Gürtel, der bis auf eine kurze unsinnige Unterbrechung noch bis heute Bestand hat und zweifelsohne zu den wichtigsten Gürteln des Wrestlingbusiness gehörte und noch heute gehört. Besonders für Fans wie mich, die das Entertainment am Wrestling lieben, die unterhaltsam formulierten Charaktere, leicht abgedrehte Geschichten und toll erzählte Fehden fernab des Main Events, bei denen alles möglich ist – besonders für diese Fans, die Jünger der Midcard, ist der Intercontinental Title die unangefochtene Nummer 1. Denn er ist es, der aufstrebende Stars zu Helden macht. Er ist es, der von Männern getragen wird, die sich beweisen müssen, die „es“ noch nicht geschafft haben. Eine gute PPV-Card ist nichts ohne spannend erzählte Midcard-Fehden. Und eben in dieser Division, in der nichts ausgeschlossen ist – da ist der Intercontinental Championtitel Krone, Zepter und die Erhebung in den Adelsstatus gemeinsam.

Das ist vielleicht Deine Meinung, Mann!